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Geistig fit bleiben – so trainierst Du Dein Gehirn

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Du möchtest Dein Gedächtnis und Deine Konzentration stärken? Mit einfachen Übungen, gesunder Ernährung und Bewegung hältst Du Dein Gehirn bis ins Alter leistungsfähig.

07.10.2025

Text: Corina Wießler

Geistig fit bleiben – das wünschen sich viele, gerade mit Blick aufs Älterwerden. Die Angst vor Demenz ist weit verbreitet. Doch die gute Nachricht lautet: Unser Gehirn ist trainierbar. Mit Musik, Bewegung, Denksport und gesunder Ernährung lässt es sich bis ins hohe Alter auf Trab halten.

„Wer rastet, der rostet“ – dieser Spruch gilt nicht nur für Muskeln, sondern auch fürs Gehirn. Informationen verschwinden zwar nicht, aber sie lassen sich schwerer abrufen, wenn wir sie lange nicht gebraucht haben. Wer das Gehirn regelmäßig fordert, stärkt die Verbindungen zwischen Nervenzellen und verbessert Merkfähigkeit und Wohlbefinden.

Altersmedizinerin Christine Eichler vom Evangelischen Zentrum für Altersmedizin in Potsdam erklärt: „Die geistige Leistungsfähigkeit lässt schon ab dem 20. Lebensjahr nach – wenn man das Gehirn nicht ausreichend fordert.“

Knobeln, sprechen, musizieren

Besonders gern mag unser Gehirn alles, was es zum Um-die-Ecke-Denken bringt: Kreuzworträtsel, Sudoku, Schach oder Puzzles fördern Konzentration und logisches Denken. Auch eine neue Sprache zu lernen – oder eine alte aufzufrischen – hält das Oberstübchen fit. Selbst wer nicht fließend spricht, trainiert durch den Sprachwechsel die Synapsen.

Gespräche sind ebenfalls ein echter Fitness-Booster. Zuhören, verstehen und reagieren – das fordert das Gehirn auf vielfältige Weise. Ein aktives soziales Leben ist deshalb genauso wichtig wie Denksport. Auch Musik wirkt besonders stark: Ein Instrument lernen oder im Chor singen schult Koordination, Gedächtnis und Konzentration.

Bewegung und Ernährung

Körperliche Aktivität ist unverzichtbar. Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen – jede Form der Bewegung verbessert die Durchblutung und damit auch die Gehirnfunktion. Schon regelmäßige Spaziergänge zeigen Wirkung. Eine Hamburger Studie mit fast 300 Gehirnscans belegt: Bewegung aktiviert besonders den Bereich des Gehirns, der für Planung und Entscheidungsfindung zuständig ist.

Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. „Bis zu 30 Prozent der Kalorien, die wir aufnehmen, verbraucht das Gehirn“, so Eichler. Eine Mangelversorgung schwächt nicht nur das Immunsystem, sondern auch Denk- und Gedächtnisleistung. Natürliche Mittel wie Ginkgo-Extrakt können die Durchblutung verbessern und kognitive Fähigkeiten stärken. Auch der Blutzuckerspiegel spielt eine Rolle: Dauerhaft hohe Werte können die Denkleistung verschlechtern. Ein regelmäßiger Check ist daher sinnvoll.

Ob jung oder alt – wer neugierig, aktiv und offen für Neues bleibt, stärkt sein Gehirn und sorgt dafür, dass das Leben lebendig bleibt.

Grips-Tipps mit großer Wirkung

„Mini-Veränderungen machen viel aus“, sagt Christine Eichler. Beispiele für den Alltag:

  • Routine durchbrechen: neuen Arbeitsweg wählen oder Zähne mit der anderen Hand putzen.
  • Verzicht auf Alkohol: senkt das Risiko für Durchblutungsstörungen deutlich.
  • Digitale Pause: nicht alles googeln, sondern selbst überlegen – so bleibt Wissen besser hängen.
  • Nerven-Snack: täglich eine Handvoll Walnüsse liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
  • Genug trinken: zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee helfen, Abbauprodukte auszuscheiden.