SoFa kommt von „sozial“
Text: Brigitte Bonder; Fotos: Adobe Stock/Pixel-Shot, Pia Meyer
Ob Beschäftigte, Rentnerinnen und Rentner oder auch Selbstständige – jede Person braucht eine Kranken- und Pflegeversicherung. Bei allen Fragen rund um Mitgliedschaft und Leistungen sind Sozialversicherungsfachangestellte (kurz: SoFa) die ersten Kontaktpersonen für die Versicherten. Eine von ihnen ist Pia Meyer. Die 21-Jährige stammt aus der Nähe von Hildesheim und absolviert bei der Bosch BKK gerade ihr zweites Ausbildungsjahr. „Übernehmen Sie Impfkosten?“, „Gibt es besondere Leistungen für Schwangere?“ oder „Wie hoch ist der Festzuschuss zu meinem Zahnersatz?“.
Um diese und viele weitere Fragen kümmert sich Pia jeden Tag – und das mit großer Leidenschaft: „Ich schätze den persönlichen Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden sehr und freue mich immer, wenn ich weiterhelfen kann.“ Häufig kommen diese ins Büro und benötigen Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen. „Das kann ganz schön kompliziert sein und meistens gehen wir die Fragen einfach gemeinsam durch.“ Pia Meyer weiß, auf welche Angaben es ankommt und welche Leistungen dem Versicherten zustehen.
Die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten dauert in der Regel drei Jahre und kann in verschiedenen Fachrichtungen erlernt werden. Die Bosch BKK bildet im Bereich „Allgemeine Krankenversicherung“ aus; weitere Schwerpunkte sind unter anderem die gesetzliche Renten- oder Unfallversicherung. „Meine Berufsbezeichnung klingt echt sperrig“, sagt Pia schmunzelnd. „Bei uns spricht man immer nur von SoFa, diese Abkürzung ist bei Kranken- oder Rentenkassen üblich.“
Bei der Bosch BKK ist die SoFa-Ausbildung eine Kombination aus drei Bausteinen. Azubis durchlaufen verschiedene Abteilungen, besuchen die Berufsschule und absolvieren Seminare im Blockunterricht an der BKK Akademie in Rotenburg an der Fulda. „Ein bis zwei Wochen lang dreht sich hier alles um verschiedene Sozialversicherungsthemen und das Lernen mit Azubis aus ganz Deutschland macht echt Spaß“, erzählt die junge Auszubildende. Schwerpunkte in der Berufsschule sind etwa Betriebswirtschaftslehre oder Rechnungswesen.
Konkrete Hilfe für Versicherte
Pia Meyer arbeitet während ihrer Ausbildung überwiegend in Hildesheim. Für Einsätze in anderen Bereichen fährt sie nach Stuttgart in die Zentrale. „Die Abteilungen, die ich in der Ausbildung durchlaufe, sind beispielsweise der Leistungsbereich, der Krankengeldbereich, die Pflegekasse, Vertrieb und Marketing und der Bereich Meldungen und Versicherungen“, erklärt Pia. Hier lernt sie, Beiträge zu berechnen, Leistungsanträge zu prüfen und den allgemeinen Umgang mit dem Sozialgesetzbuch.
Als SoFa ist Pia Meyer Expertin für alle Fragen rund um das Thema Sozialversicherung und weiß etwa, welche Ansprüche Arbeitnehmer bei Unfall oder Krankheit haben. Sie sorgt dafür, dass die Kunden Leistungen, zum Beispiel in Form von Geld, bekommen, und arbeitet mit Ärzten, Reha-Kliniken oder Pflegeeinrichtungen zusammen. „Mit meiner Arbeit kann ich bei Problemen ganz konkret weiterhelfen. Mein Beruf ist so vielseitig“, zeigt die Auszubildende ihre Motivation auf. „Bei uns ist der Versicherte nicht nur eine Nummer im System, sondern es geht immer um den Menschen.“ Das „sozial“ in Sozialversicherungsfachangestellte kommt also nicht von ungefähr.
Verschiedene Karrieremöglichkeiten
Wer sich für eine Ausbildung zur SoFa entscheidet, sollte kommunikativ sein und Interesse an sozialen Themen haben. „Mir war es wichtig, dass ich in meinem gewählten Beruf mit Menschen arbeiten kann“, erklärt Pia Meyer. „Außerdem wollte ich schon immer im Büro arbeiten – bei der Bosch BKK geht das auch flexibel im Homeoffice.“ Als Sozialversicherungsfachangestellte kann sie beides kombinieren. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es auch. So können Studiengänge oder Seminare zu Führungspositionen führen, bei der Bosch BKK ist ein Aufstieg auch über entsprechende Berufserfahrung möglich.
Facts zur SoFa-Ausbildung
Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und erfordert einen Realschulabschluss oder Fachhochschulreife bzw. Abitur. Interessierte sollten zudem Freude am Kontakt mit Menschen mitbringen. Zuverlässigkeit, Kundenorientierung und Kommunikations- und Teamfähigkeit sind ebenfalls wichtige Fähigkeiten. Das Ausbildungsgehalt ist im IG Metall-Tarifvertrag festgelegt und steigert sich von zunächst 1091 Euro auf 1261 Euro im dritten Lehrjahr. Die Bewerbungsphase beginnt bereits im Juni des Vorjahres.
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