Einmal durchchecken, bitte!
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Regelmäßige Gesundheitsvorsorge kann Leben retten. Der Artikel gibt einen umfassenden Überblick über wichtige Check-ups und Früherkennungsmaßnahmen für Frauen und Männer, einschließlich exklusiver Angebote der Bosch BKK. Er zeigt, wie einfach es sein kann, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.
23.01.2025
Text: Corina Wießler; Foto: Adobe Stock/Andrey Popov
Alle zwei Jahre mit dem Wagen zum TÜV? Kein Problem! Doch wenn’s um die eigene Gesundheit geht, sind viele Männer weniger gewissenhaft. Noch nicht mal 20 Prozent von ihnen ab 45 Jahren aufwärts nutzen die Früherkennung. Bei den Frauen ist es knapp die Hälfte. Dabei wären bis zu 50 Prozent der gut 20 Millionen neuen Krebsfälle pro Jahr weltweit beim rechtzeitigen Gang zum Arzt vermeidbar, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Und die Möglichkeit zum allgemeinen „Check-up“ alle drei Jahre ab dem 35. Lebensjahr nehmen sogar nur 17 Prozent aller Frauen und Männer wahr, stellen die Krankenkassen fest.
Gründe fürs Schwänzen gibt es viele: Die Betroffenen fühlen sich gesund und fit, dann kann da nichts sein. Andere wollen keine Zeit im Wartezimmer „vertrödeln“, zumal manche Untersuchungen nicht sonderlich angenehm sind. Einige Menschen haben regelrecht Angst davor, das nennt sich „Präventiophobie“. „Und dann gibt es noch die, die zu wenig über die Vorsorge wissen und daher nicht hingehen“, vermutet Dr. Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. „Doch egal, um welchen Check es sich handelt, es gilt immer das Prinzip: Je früher die Entdeckung, desto besser die Heilungschance.“ Darum verweist Hofmeister eindrücklich auf die kostenfreien Leistungen, die gesetzlich Versicherten zustehen.
Weibliche und männliche Versicherte der Bosch BKK
Alle Versicherten zwischen 18 und 35 Jahren können sich exklusiv über die TeleClinic App alle zwei Jahre digital und unkompliziert beim Online-Arzt durchchecken lassen. Bei dieser Gelegenheit können körperliche Aspekte wie Hautprobleme, Impfungen, Schmerzen oder Allergien, aber auch Sexualthemen, psychische Leiden oder Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen (Blutdruck, Gewicht oder Bewegungsmangel) Thema sein. Sollten im Gespräch konkrete, anhaltende Beschwerden zur Sprache kommen, kann der Online-Arzt eine Empfehlung abgeben, ob eine genauere Abklärung in der hausärztlichen Praxis sinnvoll wäre. Bei Hausärztinnen oder Hausärzten ist in der genannten Altersspanne nur ein Termin für den Gesundheits-Check-up vorgesehen.
Während Versicherten über 35 Jahren alle drei Jahre ein ärztlicher Kontrolltermin zusteht, haben Teilnehmende am Hausarztprogramm in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen alle zwei Jahre die Möglichkeit dazu. Versicherte in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen sogar jedes Jahr.
Ein Hautkrebs-Screening alle 24 Monate ab 35 Jahren ist Kassenleistung. Im Gegensatz dazu übernimmt die Bosch BKK in vielen Bundesländern bereits ab Geburt die Kosten für das zweijährliche Hautkrebs-Screening – etwa in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Saarland.
Ab dem 50. Lebensjahr stehen Dickdarm und Rektum auf dem Prüfstand. Männer können wählen zwischen zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren oder einem Test auf verborgenes Blut alle zwei Jahre. Wer am Facharztprogramm Baden-Württemberg teilnimmt, hat einen Vorteil: Bei der Bosch BKK versicherte Frauen können eine Koloskopie ebenfalls ab 50 Jahren in Anspruch nehmen, in der Regel haben sie erst ab 55 Jahren Anspruch darauf.
Speziell für Frauen
Ab 20 Jahren kontrolliert die Gynäkologin beziehungsweise der Gynäkologe jährlich mit einem Pap-Abstrich die Schleimhautzellen von Muttermund und Gebärmutterhals auf Zellveränderungen.
Bis zum 25. Lebensjahr ist ein Test auf Chlamydien-Infektion im Vorsorge-Programm enthalten.
Ab 30 Jahren kommt zur jährlichen Krebsvorsorge der Genitalien die Brust- und Hautuntersuchung hinzu. Ärztin oder Arzt tastet Brust und örtliche Lymphknoten (Achselhöhlen) auf Knoten und andere Auffälligkeiten ab. Zudem erfährt die Patientin, wie sie diese Kontrolle selbst vornimmt.
Ab 35 Jahren steht alle drei Jahre der Test auf humane Papillomviren (HPV) auf dem Programm. Er wird mit dem Pap-Abstrich kombiniert.
Ab dem 50. Lebensjahr flattert alle zwei Jahre bis zum Ende des 75. Lebensjahrs eine Einladung zur Mammografie ins Haus. Bei diesem Termin macht eine Röntgenassistentin in der Regel je zwei Aufnahmen von jeder Brust. Sind Familienangehörige von Brustkrebs betroffen, findet das Screening früher statt.
Speziell für Männer
Ab 45 Jahren steht jährlich die Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs auf dem Programm: Der Urologe informiert sich etwa über die Menge des Urins beim Wasserlassen und die Konsistenz des Ejakulats. Weiterhin wird nach Vorerkrankungen und familiären Belastungen gefragt. Die Untersuchung umfasst derzeit auch das Abtasten der Prostata durch den Enddarm sowie die Kontrolle der örtlichen Lymphknoten. Männern mit erblichem Risiko wird eine Früherkennungsuntersuchung schon ab 40 Jahren empfohlen.
Ab 65 Jahren ist einmalig die Ultraschalluntersuchung zum Aufspüren eines BauchaortenAneurysmas (Erweiterung der Bauchschlagader) möglich.