Diabetes
Diabetes – Zuckerkrankheit. Was ist das?
Diabetes (Diabetes mellitus) beschreibt verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels. Alle Diabetesformen führen zu erhöhten Blutzuckerwerten, da Patientinnen und Patienten einen Mangel am Hormon Insulin vorweisen bzw. die Insulinwirkung vermindert ist.
Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Entscheidend für Therapie und Maßnahmen ist der diagnostizierte Diabetes-Typ:
- Typ-1-Diabetes ist ursächlich eine Autoimmunerkrankung
- Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form – man spricht hier auch von einer Insulinresistenz
- Typ-3-Diabetes – hier werden verschiedene, seltene Ursachen zusammengefasst
- Schwangerschaftsdiabetes tritt häufig im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und verschwindet nach der Geburt wieder
Übrigens: Ein wichtiger Laborwert im Zusammenhang mit der Diabetesbehandlung ist der HbA1c-Wert. Dieser ist ein Langzeitwert und wird auch als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Richtwert und keine verbindliche Grenze und wird immer individuell vom behandelnden Arzt bestimmt und festgelegt.
Symptome und Folgeerkrankungen
Bei Typ-1-Diabetes können sich die Symptome innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen entwickeln. Typische Anzeichen für Typ-1-Diabetes sind:
- Starkes Durstgefühl
- Häufiges Wasserlassen
- Gewichtsabnahme
- Muskelschwäche
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Schlechte Wundheilung
- Trockene Haut
- Sehstörungen
Die anwachsende Überzuckerung des Körpers kann relativ schnell zu einer Stoffwechselentgleisung führen, einer sogenannten diabetischen Keoazidose. Damit geht eine Übersäuerung des Körpers einher, die u. a. folgende typische Symptome auslösen kann:
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Übelkeit
- Vertiefte zwanghafte Atmung
- Übelriechender Atem oder Urin
- Bewusstseinstrübung und -verlust bis hin zum Koma
Folgeerkrankungen entstehen meist durch erhöhte Blutzuckerwerte, die langfristig die Blutgefäße schädigen. Dies führt in der Folge zu Schädigungen von verschiedenen Organen sowie Krankheitsbildern wie Krebs oder neurologischen Erkrankungen.
Wie hoch ist Dein Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken?
Der Typ-2-Diabetes entwickelt sich über Jahre, er tritt nicht plötzlich auf. Dieser Entwicklung kannst Du durch verschiedene Maßnahmen entgegenwirken. Der nachfolgende Test bietet Dir eine erste, unverbindliche Möglichkeit, Dein Risiko zu ermitteln, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. In der Auswertung findest Du bereits konkrete Ansätze, um das Erkrankungsrisiko anhand Deines Lebensstils zu senken.
Hinweis: Der Test ersetzt keinesfalls eine ärztliche Diagnose. Menschen mit einem geringen Risiko können dennoch Diabetes entwickeln wie auch Menschen mit einem hohen Risiko dauerhaft gesund bleiben können.
Dein Diabetes-Risiko senken
Diabetes Typ 1 ist präventiv geringer beeinflussbar. Anders sieht das bei Typ 2 aus: Wer ein erhöhtes Risiko hat, kann durch eine Ernährungsumstellung und viel Bewegung die Diagnose zumindest um einige Jahre hinauszögern.
Aktiv werden, gesund bleiben: mit dem richtigen Gesundheitskurs
Die Bosch BKK fördert Deine Teilnahme an qualitätsgeprüften Gesundheitskursen, u. a. zu den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung. Weitere Informationen findest Du hier.
Ernährung und Diabetes
Grundsätzlich gelten für Menschen mit Diabetes die gleichen goldenen Regeln der Ernährung wie für Stoffwechselgesunde. Jedoch spielt eine angepasste Ernährung für Betroffene eine zentrale Rolle in der Diabetes-Therapie. Je nach Ernährungsverhalten kann es deshalb wichtig sein, bisherige Strukturen und Gewohnheiten rund ums Essen zu überdenken und Akzente für ein neues, gesundes Essen zu setzen.
Individuelle Angebote Deiner Bosch BKK
- Ernährungsberatung kann bei Expert*innen vor Ort in der Praxis oder per Videotelefonie online stattfinden: Ernährungstherapie und -beratung
Informationsbroschüren Deiner Bosch BKK
Bewegung und Diabetes
Bewegung wirkt gegen Typ-2-Diabetes nicht nur vorbeugend, sondern zeigt besonders bei bereits Erkrankten seine positive Wirkung. Sport und körperliche Aktivität führen in der Regel dazu, dass Betroffene weniger Insulin spritzen müssen.
Durch Bewegung sinkt der Blutzuckerspiegel. Die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin verbessert sich und es wird mehr Zucker aus dem Blut in die Zellen übernommen. Im Umkehrschluss führen Infektionskrankheiten leider häufig zu erhöhtem Insulinbedarf.
Informationsbroschüre Deiner Bosch BKK zum Thema Bewegung
Was schützt noch vor Diabetes?
Tatsächlich sind richtige Ernährung und ausreichend Bewegung die wichtigsten Bestandteile im Maßnahmenprogramm rund um Diabetes.
Allerdings spielen auch viele andere Faktoren, wie z. B. Stress, Schlafmangel, das Alter oder eine Schwangerschaft, eine Rolle.
Informationsbroschüren Deiner Bosch BKK zu wichtigen Faktoren:
„Ganz schön gestresst“ (PDF)
„Wieder erholsam schlafen“ (PDF)
Diagnose „Diabetes“ … und jetzt?
Diabetiker*innen können bei gut eingestelltem Blutzucker häufig ein weitgehend normales Leben führen. Bei regelmäßiger Behandlung und guter Diabetes-Einstellung stehen Erkrankten zahlreiche Aktivitäten auch weiterhin offen. Der Umgang und das Handling der erforderlichen Therapien und Maßnahmen lässt sich erlernen – hierzu gib es eine Vielzahl an Hilfe- und Schulungsangeboten durch Disease-Management-Programme (DMP) und Selbsthilfegruppen.
Information hilft
Um Dir ein Bild über Maßnahmen und Therapien zu verschaffen, gibt es eine Vielzahl von Informationsquellen:
- Informationen als Download findest Du hier bei Deiner Bosch BKK:
„Diabetes in den Griff bekommen“ (PDF) - Weitere Informationen zu digitalen Gesundheitsanwendungen gibt es hier
- Tipps, um eine für Dich geeignete Gesundheits-App auszuwählen, findest Du auf dieser Seite
- Umfangreiche Informationen im Web liefert beispielsweise diabinfo.de . Das nationale Diabetes-Informationsportal bietet in seinen Bereichen „Leben mit Diabetes“, „Diabetes vorbeugen“ und „Informationen für Fachkräfte“ ein breites unabhängiges und wissenschaftlich fundiertes Kompendium rund um das Thema Diabetes. Neben den Erkrankungsformen von Diabetes werden Prävention und Folgeerkrankungen ebenso thematisiert wie Alltagsfragen für Menschen mit Diabetes und ihre Angehörige.
Individuelle Behandlungsprogramme Deiner Bosch BKK (DMP):
Disease-Management-Programme, kurz DMP, sind Behandlungsprogramme für bestimmte chronische Erkrankungen, wie z. B. auch für Diabetes Typ 1 und 2. Diese Programme orientieren sich an anerkannten medizinischen Leitlinien. Sie sollen dazu beitragen, dass Betroffene gut mit einer Erkrankung zurechtkommen. Neben- und Folgeerkrankungen können damit vermieden werden.
Für Dich als Versicherte*r ist die Teilnahme am DMP-Programm kostenlos und freiwillig. Haus- und Fachärzt*innen, Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken arbeiten dabei sektorübergreifend zusammen. Koordiniert wird diese Zusammenarbeit durch Deine Hausärztin oder Deinen Hausarzt bzw. durch die oder den eingebundenen Diabetologen. Die Hauspraxis ist für Dich zentrale Anlaufstelle und legt mit Dir gemeinsam individuelle Behandlungsziele fest.
Weitere Informationen zum DMP Deiner Bosch BKK findest Du hier:
Disease-Management-Programme >
Selbsthilfe
Selbsthilfe bietet Dir die Möglichkeit, mit Personen in ähnlichen Situationen in den Austausch zu treten, Informationen weiterzugeben sowie Unterstützung, Trost und Ermutigung zu erhalten. Angebote der Selbsthilfe können nicht nur von den Betroffenen selbst, sondern auch von Angehörigen wahrgenommen werden. Mehr Infos dazu findest Du hier.
Weitere Informationen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen bietet auch diabinfo , das Diabetes-Informationsportal.
Unterstützung durch unsere Patientenbegleiter*innen
Hast Du noch weitere Fragen oder möchtest Du eine Präventionsberatung in Anspruch nehmen? Dann wende Dich gerne an unsere Patientenbegleiter*innen. Zudem bietet Dir Deine Bosch BKK mit dem TopVersorgt-Programm eine besondere Betreuung für Patient*innen mit Diabetes, Herzschwäche oder krankhaftem Übergewicht in Baden-Württemberg.