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Kinderkrankheiten: Alles andere als Kinderkram

Spielende Kinder

Text: Barbara Wiesenhütter; Fotos: iStock/Reptile8488; Konstantin Yuganov, drubig-photo – stock.adobe.com

Wenn das eigene Kind krank ist, machen sich Eltern oft Sorgen. Denn manche Kinderkrankheiten sind gar nicht so harmlos, wie sie scheinen. Einfache Virusinfekte sind jedoch wichtig für das Immunsystem.

Die Nase läuft, ständig muss er husten, das Fieberthermometer zeigt 37,9 Grad. Emanuel, zwei Jahre alt, ist erkältet. Schon wieder. Tatsächlich ist das keine Seltenheit. „Im ersten Kindergartenjahr sind zehn bis 15 Infekte ganz normal“, sagt Kinderarzt Jakob Maske und fügt an: „Im zweiten sind es dann circa noch fünf bis zehn Infekte.“ Das ist belastend für Groß und Klein, aber auch notwendig für die kindliche Entwicklung. Denn diese frühen, einfachen Virusinfekte sind wichtig für das Immunsystem. Der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärt: „Sie sorgen dafür, dass das Immunsystem in eine bestimmte Richtung geformt wird und zum Beispiel die Anfälligkeit für Allergien deutlich geringer wird.“

Kind im Regen
Einfache Virusinfekte sind gut für das Immunsystem.

Typische Kinderkrankheiten erkennen

Neben den einfachen Virusinfekten zählen Scharlach, Windpocken, Masern, Mumps und Röteln zu den klassischen Kinderkrankheiten. Erkennen können Eltern sie anhand ihrer Symptome. So weisen Halsschmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost und Husten auf eine Scharlach-Erkrankung hin. Ebenso ein juckender Ausschlag mit kleinen roten Flecken. Gegen die Scharlach-Bakterien kann man nicht impfen, aber die Krankheit lässt sich gut mit Antibiotika behandeln. Impfungen gibt es gegen Windpocken, Masern, Mumps und Röteln. Diese Krankheiten sind daher heutzutage seltener.

Fieber und rote Flecken, die sich in juckende Bläschen verwandeln, platzen und dann verkrusten, deuten auf eine Windpocken-Erkrankung hin. Fieber- und schmerzsenkende Mittel sowie Hautlotionen helfen Betroffenen. Ist ein Kind hingegen an Masern erkrankt, leidet es an Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. Dazu kommen im Verlauf der Erkrankung ein weißer Belag an der Wangeninnenseite sowie ein Hautausschlag im Gesicht und hinter den Ohren. Erkrankte sind erheblich geschwächt. In seltenen Fällen können sie deshalb zusätzlich eine Lungenentzündung, eine Bronchitis oder eine Hirnhautentzündung bekommen. Mumps macht sich durch Erkältungssymptome und eine Schwellung der Wangen beziehungsweise der Ohrspeicheldrüse bemerkbar, die für Schmerzen beim Kauen und Schlucken sorgt. Helfen können warme Wickel. Nur leichte Beschwerden haben Kinder, die an Röteln erkranken: erhöhte Temperatur, Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen sowie einen roten Hautausschlag. Es besteht jedoch die Gefahr, eine schwangere Frau anzustecken. Denn Röteln können zu schweren Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen.

Ab wann zum Kinderarzt?

Eltern, die unsicher sind, wann sie einen Arzt aufsuchen sollten, rät Jakob Maske: „Mit Kleinkindern im Alter von bis zu sechs Monaten sollte man direkt zum Arzt gehen, wenn sie Fieber haben oder nicht gut trinken. Bei größeren Kindern kann man etwas abwarten, solange es ihnen ansonsten gut geht. Aber spätestens, wenn sie vier Tage Fieber haben, ist ein Arztbesuch ratsam. Oder wenn sie zusätzlich zum Fieber nicht mehr essen oder trinken, wenn sie sehr schlapp oder schläfrig sind.“

Teddybär mit Fieberthermometer
Kleinkinder sollten mit Fieber umgehend zum Arzt, größere Kinder dann, wenn das Fieber vier Tage anhält oder sie zusätzlich nicht mehr essen oder trinken, schlapp oder schläfrig sind.

Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Damit Kinder gesund bleiben, ist auch Vorsorge wichtig. Dazu gibt es die sogenannten U-Untersuchungen. Die erste von ihnen findet direkt nach der Geburt statt, dann folgen regelmäßige Termine bis zum zehnten Lebensjahr. Dabei kontrolliert der Kinderarzt die motorischen und geistigen Fähigkeiten, misst Größe und Gewicht des Kindes und schaut, ob es altersgerecht entwickelt ist. „Man beurteilt am Anfang des Lebens sehr engmaschig die Entwicklung. Das macht Sinn, weil verschiedene Erkrankungen oftmals mit Entwicklungsstörungen einhergehen. Und diese Erkrankungen entdeckt man unter Umständen sonst als Eltern nicht“, erklärt Maske und fügt an: „Bei der U2 etwa wird Blut abgenommen, um Stoffwechselstörungen oder Mukoviszidose zu entdecken. Früh erkannt sind diese Erkrankungen häufig gut zu behandeln.“

Unsere Leistungen für Kinder

Die Bosch BKK zahlt für Ihr Kind alle Vorsorgeuntersuchungen von der U1 bis zur U11. Als zusätzlichen Service erinnern wir Sie automatisch, wenn eine Untersuchung ansteht. Nach dem Praxisbesuch winkt jedem Kind eine kleine Überraschung von der Bosch BKK als „Belohnung“.

Sie sind unsicher, ob Sie mit Ihrem kranken Kind zum Arzt sollten? Unser Online-Arzt berät Sie rund um die Uhr per App.

Vom Online-Coach bis zum Kinderkrankengeld – mit unseren Happy Family Leistungen unterstützen wir Ihre Familie in jedem Lebensabschnitt.