Zum Hauptinhalt springen

Der Dorn im Fuß

Die Hände eines Mannes geben dem eigenen Fuß eine Massage an der Ferse

12.10.2023

Text: Corinna Pehar; Fotos: Adobe Stock/DimaBerlin, Adobe Stock/New Africa

Gerade hat man sich noch gemütlich im Bett gestreckt, die Füße langsam in die Pantoffeln gesteckt – da zieht beim Aufstehen plötzlich ein scharfer Schmerz durch den Fuß. Aua, was ist das denn? Bin ich etwa in einen Reißnagel getreten? Nein, da ist nichts zu sehen… Bleibt man nach ein paar Schritten in Bewegung, lässt das Leiden wieder etwas nach. Doch – aua – nach einer längeren Ruhepause bohrt sich der Schmerz wieder in die Ferse oder noch weiter hoch ins Bein.

Wo drückt nun genau der Schuh – oder besser die Verknöcherung? Bei einem Fersensporn bildet sich ein knöcherner Dorn an der Ferse. Nicht jede Verknöcherung verursacht derartige Beschwerden, manche Menschen spüren nur einen Druck am Fersenbein, andere gar nichts. Doch in den meisten Fällen tut es ziemlich weh.

Woher kommen die Dornen?

Wird die Plantarsehne oder Plantarfaszie – diese erstreckt sich an der Fußsohle zwischen dem Fersenbein und den Zehengrundgelenken – überlastet, gerät sie unter große Spannung. Die Folge: Sie entzündet sich. Der Körper versucht ihr zu helfen und den Fuß zu entlasten. Was tut er dazu? Er lagert Kalk ein und bildet knöcherne Auswüchse am Fersenbein, damit die Sehne wieder kürzer wird und die Spannung nachlässt.

Wie entsteht eine Überlastung?

Zu enge, zu starre Schuhe, langes Sitzen oder langes Stehen können einen Fersensporn begünstigen. Aber auch Fußfehlstellungen, Beinlängendifferenzen oder das Gewicht können eine Rolle spielen.

Füße, die barfuß durchs Gras gehen.
Öfter mal barfuß gehen hilft bei Fersensporn – am besten auf Gras, Moos oder Sand.

Was hilft?

Nur in Ausnahmefällen wird ein Fersensporn heute noch operiert, die Behandlung erfolgt konservativ. Das Ziel ist klar: Die Sehne und die Faszien müssen wieder entlastet und die Fußmuskulatur gestärkt werden. Wie erreicht man das? Öfter mal barfuß gehen – aber nicht auf hartem Untergrund, besonders gut ist das Laufen auf Gras, Moos oder Sand. Auch Einlagen oder Gelkissen verschaffen Betroffenen Erleichterung. Zudem sollte man selbst tätig werden und die Füße und Waden massieren – das funktioniert am besten mit einer kleinen Faszienrolle oder einem einfachen Tennisball. Auch bestimmte Dehn- und Aktivierungsübungen helfen, die Muskulatur zu lockern. Diese kann man sich zum Beispiel in der Physiotherapie zeigen lassen.

Halten die Schmerzen trotz allem noch an, kann man sich beim Orthopäden auch entzündungshemmende Medikamente, Salben, eine Stoßwellen- oder Strahlentherapie verschreiben lassen.