Was ist eigentlich ein Gerstenkorn?
Autorin: Corinna Pehar; Foto: Adobe Stock/masternawa
Ein Gerstenkorn am Auge kann sehr lästig und auch schnell sehr schmerzhaft sein. Wenn sich eine Drüse am Augenlid entzündet, kann ein Gerstenkorn entstehen. Die gute Nachricht: Meist verschwindet es von allein wieder.
Die Schuldfrage ist schnell geklärt: Wie so oft haben Bakterien ihre Finger im Spiel, wenn sich am Lidrand nahe der Wimpern eine Talgdrüse entzündet und anschwillt. Das schmerzhafte Gerstenkorn kann sogar erbsengroß werden. In der Mitte sammelt sich Eiter, der auch von außen zu sehen ist.
Bakterien am Lidrand können aus verschiedenen Gründen entstehen: Wer beim Tragen von Kontaktlinsen zu wenig Hygiene walten lässt, wer sich nicht ausreichend abschminkt oder sich morgens den Schlaf nicht richtig aus den Augen wäscht, muss damit rechnen, dass sich Drüsen entzünden können. Ein erhöhtes Risiko haben zudem Menschen mit Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen. Aber auch Hormonschwankungen und Stress gelten als Risikofaktoren.
Gersten- oder Hagelkorn?
Ein Gerstenkorn (Hordeolum) entsteht recht schnell, tut weh und verschwindet meist nach einer Woche wieder. Der Eiter fließt von selbst ab und die Entzündung geht zurück. Bei einem Hagelkorn (Chalazion) sind keine Bakterien im Spiel, die Talgdrüse ist verstopft, hat sich chronisch entzündet und führt über einen längeren Zeitraum zu einer Schwellung. Das Hagelkorn schmerzt normalerweise nicht und enthält auch keinen Eiter. Bis es wieder verschwindet, können einige Wochen bis Monate vergehen.
Was kann ich tun?
Diese Maßnahmen können den Heilungsprozess beschleunigen und Beschwerden lindern: den Lidrand vorsichtig reinigen – etwa mit speziellen Reinigungstüchern oder Lidreinigungsflüssigkeiten aus der Apotheke. Wichtig ist, nicht an dem Gerstenkorn herumzudrücken. Auch keimtötende Salben, die direkt auf das Gerstenkorn aufgetragen werden, kommen in Frage. Antibiotikahaltige Salben sollten allerdings nur nach ärztlicher Beratung angewendet werden.
Wann muss ich zum Arzt?
Wenn sich ein Gerstenkorn nicht innerhalb von etwa zwei Wochen entleert hat, kann ein kleiner Eingriff in einer Augenarztpraxis vorgenommen werden. Dabei wird die Haut des Gerstenkorns eingeschnitten, damit der Eiter ablaufen kann.
Wenn ein Hagelkorn so auf das Auge drückt, dass es zu Sehstörungen oder Schmerzen kommt, sollte das Knötchen in der Augenarztpraxis chirurgisch entfernt werden. In diesem Fall übernimmt die Bosch BKK wie beim Gerstenkorn die Kosten für den Eingriff.