Augenkrankheiten – Teil 2: Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln
Text: Stephanie Arns/Julia Thom; Fotos: by-studio – stock.adobe.com, ©iStock.com/timnewman, contrastwerkstatt – stock.adobe.com
Während akute Beschwerden wie Bindehautentzündungen unsere Sehkraft nur für kurze Zeit einschränken, können schwere Augenkrankheiten bleibende Schäden hinterlassen.
Im ersten Teil unserer Serie zur Augengesundheit haben Sie erfahren, was hinter Kurz- und Weitsichtigkeit steckt, wie Bindehaut- und Hornhautentzündungen entstehen und was Sie tun können, um schwere Augenkrankheiten bereits frühzeitig vorzubeugen. In diesem Teil geben wir Ihnen einen Überblick, welche Erkrankungen im Alter häufiger auftreten, wie Sie diese erkennen und wie sie behandelt werden können.
Netzhautschädigungen: Rechtzeitige Behandlung ist entscheidend
Von Netzhautschädigungen spricht man, wenn Augenerkrankungen die Netzhaut (Retina) betreffen. Diese kleidet die Innenseite des Augapfels aus, ihre Fotozellen wandeln Lichtreize in Nervenimpulse um, die vom Sehnerv zum Gehirn geleitet werden. Wenn sich bei stark kurzsichtigen Menschen der Augapfel zu stark dehnt oder der Glasköper des Auges sich altersbedingt abhebt, können Risse und Löcher in der Netzhaut entstehen – bis hin zu ihrer vollständigen Ablösung. Ein eingeschränktes Gesichtsfeld mit Lichtblitzen oder schwarzen Punkten, die nach unten sinken, sind ernste Warnzeichen. Auch Bluthochdruck und erhöhte Blutzuckerwerte können die Netzhaut schädigen. Pro Jahr erblinden ca. 6.000 Diabetiker daran. Risikopatienten sollten sich daher regelmäßigen Untersuchungen des Augenhintergrundes unterziehen. Im Anfangsstadium kann die Netzhaut noch gelasert werden, bei Ablösungen hilft meist nur noch eine Operation. Auch die Degeneration des Makula-Pigments, des so genannten Gelben Flecks, im hinteren Bereich der Netzhaut erfolgt schleichend; das Scharfsehen fällt dann immer schwerer. Die Ursachen: Es lagern sich Abfallprodukte an, die die Makula schädigen. Auch wird die Netzhaut oft nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, neue Blutgefäße bilden sich, die die Netzhaut trüben. Mit Medikamenten und operativen Eingriffen kann man die Erkrankung verzögern.
Häufige Augenerkrankungen im Alter: Grauer und Grüner Star
Der Graue Star (Katarakt) ist eine Erkrankung der Augenlinse. Mit dem Alter nimmt deren Wassergehalt ab, sie verdickt sich und wird trübe. Die gräulich werdenden Pupillen und der starre Blick geben der Erkrankung ihren Namen. Mit der Zeit können Betroffene Kontraste und Farben kaum mehr wahrnehmen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes spielen hier eine Rolle. Bei fortgeschrittener Erkrankung hilft oft nur noch eine Operation, bei der eine Kunstlinse eingesetzt wird. Beim Grünen Star (Glaukom) ist der Sehnerv geschädigt. Dies macht sich mit Ausfällen im Gesichtsfeld bemerkbar, unbehandelt können die Augen erblinden. Hauptrisikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck: Das Kammerwasser im Augeninneren ernährt Augenlinse und Hornhaut. Fließt es nicht ab, kann die Blutversorgung des Sehnervs gestört werden. Risikopatienten sollten ihren Augeninnendruck untersuchen lassen. Augentropfen können helfen, diesen abzumildern. Zudem ist bei ausgeprägten Krankheitsbildern ein Lasereingriff oder eine OP erforderlich.
Bei andauernden Veränderungen im Sehvermögen sollten Sie deshalb immer einen Augenarzt aufsuchen, um Ihre Beschwerden abzuklären und mögliche schwerwiegende Erkrankungen rechtzeitig erkennen oder ausschließen zu können. Im ersten Teil unserer Serie finden Sie außerdem viele Tipps, wie Sie Augenerkrankungen vorbeugen und ihre Augen fit halten können.
Unsere Leistungen für gesunde Augen
In unserer Broschüre zur Augengesundheit finden Sie jede Menge Wissen und Tipps für gesunde Augen in jeder Lebensphase.
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